Das Bruderhüsli (Wirklichkeit oder Sage)
Wirklichkeit oder Sage
Die Geschichte der Waldkapelle Bruderhüsli ist aufs Engste mit denen des Kristbergs und des Agathakirchleins verbunden. Das Bruderhüsli befindet sich nur ein paar Minuten unterhalb des Kristbergsattels in Richtung Dalaas.
In dieser Gegend lebte Ende des 15. Jahrhunderts der Waldbruder Joss (Jodok) Erhard, der laut Urkunde wohl vermählt mit einer Frau namens Anna war, aber das Einsiedlerleben nach dem Beispiel des Bruders Klaus von Flüe lebte, der in der Schweiz das eheliche Zusammenleben mit Zustimmung seiner Frau aufgab, um Gott in der Einsamkeit zu dienen.
Frater Joss erbaute auf der waldigen Höhe eine Klause und eine Kapelle zum Heiligen Geist und lebte in engem Kontakt mit den arbeitenden Bergleuten zu beiden Seiten des Kristbergsattels, da der wichtige Verbindungsweg vom Kristberg hinab ins Klostertal an seiner Klause vorbeiführte.
Die Wichtigkeit dieses Weges blieb für die Silbertaler auch nach der Bergbauzeit noch lange erhalten, im Grunde bis 1840 eine Straße aus dem Tal nach Schruns gebaut wurde.
Nun herrschte gegebenenfalls reges Treiben rund um die Klause von Frater Joss und viele Bedrückte trugen ihre Nöte zum ihm auf der Suche nach Rat und Hilfe. Der Einfluss des Einsiedlers auf die Bevölkerung war groß. Er war unter anderem der Mitbegründer und Hauptstifter der berühmt gewordenen Dreifaltigkeits-Bruderschaft auf dem Kristberg.
Die Dreifaltigkeits-Bruderschaft
Damals musste diese Bruderschaft eine sehr große Mitgliederzahl im gesamten Bergbaubezirk gehabt haben. Sie wurde 1493 gegründet und am 21. November 1500 von Bischof Heinrich von Chur offiziell bestätigt, sowie weitreichend besonders geschätzt. 24 Kardinäle erteilten der „Capella St. Agatha zu Kristberg“ einen Ablass von 100 Tagen an die Gläubigen, die nach reumütiger Beichte diese Kirche besuchten.
Es war auch die Bruderschaft, die im Jahr 1501 eine eigene Kaplanei in der Agathakirche stiftete, die dem jeweiligen Pfarrherrn von Silbertal unterstand. Wöchentlich las nun der Kaplan verpflichtend bei der Klause des Einsiedlers Joss Erhard eine Messe.
Im Testament aus dem Jahr 1495erklärte Bruder Joss Erhard aus Dalaas, wohnhaft auf Kristberg, er habe zur Ehre Gottes und Mariens und zum Seelenheil seiner Vorderen und Nachkommen und all jener, die ihm je Gutes getan, auf Kristberg im Wald ein „Capellin“ und ein „Hüsli“ gebaut und er wolle hier bleiben und Gott dienen. All seine Habseligkeiten, sowie die Kapelle und die Klause vermachte er der Dreifaltigkeits-Bruderschaft auf dem Kristberg.
Der Niedergang des Bergbaus am Kristberg, ließ auch das Wissen um das Wirken dieses Mannes aus dem Gedankengut der Bevölkerung von Silbertal und Dalaas entschwinden. Die Kapelle, wie auch die Klause, fielen dem Zahn der Zeit zum Opfer und ließen bald nur noch karge Reste von Grundmauern sehen und auch diese waren überwuchert mit Moos und Farn.
Doch vor etwa 150 Jahren wurde das Testament des Einsiedlers Joss Erhard von einem Pfarrherrn aus Silbertal entdeckt. Der Inhalt bewegte den Kirchenmann so sehr, dass er dem Einsiedler ein Andenken in der Nähe der früheren Klause eine Kapelle errichten ließ.
Diese Kapelle heißt nun im Volksmund „Das Bruderhüsli“ und die Bewohner der Umgebung haben um diese Kapelle eine eigene Sage gesponnen.
Kulturgut auf dem Kristberg
Das Bruderhüsli liegt unweit Deines Panoramagasthofs Kristberg, nur etwas unterhalb des Kristbergsattels. Besichtige die zum Angedenken an Frater Joss erbaute Kapelle und sinne im schönen Waldstück den Fantasien an alte Zeiten nach.
Sagenhafte Bergerlebnisse in Vorarlberg
Der „Sagenwanderweg“ vom Kristberg ins Silbertal biete 10 sagenhafte Plätze mit fesselnden Geschichten und wertvollen Informationen. Im Silbertal im Montafon kannst Du immer wieder dem Erlebnisthema "Sagen" begegnen. Ob auf der Freilichtbühne Silbertal bei den Montafoner Sagenfestspielen, der Locandy-Sagen-APP vom Sagenwanderweg oder einer der Vollmond-Sagenwanderung mit Hertha Glück. Silbertal ist einfach sagenhaft gut.
Immaterielles Kulturerbe - Erzählen im Montafon & Montafoner Dialekt
Das freie mündliche Erzählen ist ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO (Hochdeutsch)
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